Folgende Überlegungen haben mich zum Bau dieser sehr ungewöhnlichen Endstufe bewegt:

 

1: mit möglichst wenigen Bauteilen eine 3-Kanal-Stereo-Endstufe  mit kraftvollem Brückenverstärker für zentrale Sub-Bass-Box aufbauen

2: wie bei allen von mir gebauten Röhrenendstufen sollten die Endübertrager nicht von Gleichstrom belastet werden und möglichst preiswert zu beschaffen sein

3: mit einem Minimum von Röhren auskommen

4: Alle frequenzbeeinflussende Bauteile wie hauptsächlich Koppelkondensatoren sollten minimale Verwendung finden

5:Wenn möglich  alle hitzeproduzierenden SRPP- und Kathodenwiderstände vermeiden

6: die ganze Schaltung mit einem normalen Röhrennetztransformator betreiben können

7: verschiedene Endröhrentypen von 6V6 bis Kt90 sollten  einsetzbar sein

8: Eingangsempfindlichkeit weniger als 0,5 Volt

9: Linearität mindestens 35 Hz.bis 20 KHz

10: Allgemeine leichte Bauweise mit geringen Dimensionen wie alle vorherigen Verstärker.

 

Da ich ständig bemüht bin, nichtexistierende, exotische Schaltungen zu entwerfen und der Klang einer 3-Kanal-Anlage mir am besten gefällt, bin ich auf die Idee gekommen einer solchen Vision auch Taten folgen zu lassen. Da ich mich mittlerweile ein paar Jahre mit SRPP und PPP beschäftigt habe und die Erfahrung mit Anodenbasis und Übereinanderschalten von Röhren so langsam auf einem gewissem Niveau angekommen ist, hatte ich ziemlich schnell einen Plan vor Augen, wie das Problem anzupacken sei.

 

Da die Endübertrager gleichstromfrei arbeiten sollen, kommt eigentlich nur eine SRPP-ähnliche Schaltung in Frage, jedoch ohne hitzeproduzierende Widerstände im Endröhrenkreis. Zur Ansteuerung der Endröhren entschied ich mich zu einer Kombinationssteuerung von Gitter 1 und Gitter2 an den oberen sowie auch an den unteren Röhren.

 

Hauptproblem der ganzen Schaltung, die Bassbrückenschaltung braucht 2 um 180 Grad versetzte Signale. Diese Voraussetzung wird geschaffen, indem die 2 Umkehrstufen unterschiedlich angeschlossen und so demnach auch mit den Endstufenröhren verbunden werden. Die Gitter 2-Treiberröhren ECC99 der unteren Endröhren sind natürlich auch 180 Grad versetzt angeschlossen. Diese müssen den Gitter 2-Strom der Endröhren sichern sowie das zu übertragende Wechselstromsignal. Die Umkehrstufe wird zusätzlich befeuert mit 2 Elkos ( ich nenne sie einfach Bootstrapelkos ). Diese Art der Wechselspannungsanhebung wird ebenfalls bei den PPP-Endstufen angewandt.

 

Da die ganze Schaltung galvanisch miteinander verbunden ist, muß eine negative Spannung her, um die Vorstufe und Umkehrstufe mit genügender Spannung zu versorgen. Hierzu dient die 50-Volt-Wicklung, die für die negative Gittervorspannung vorgesehen ist. Diese Spannung wird gleichgerichtet, geglättet und genau wie die gewöhnliche Gittervorspannung unter die Anodenspannung der Endröhren gehängt. Die Masse des Gehäuses wird mit dem Minus dieser Spannung ( 70 Volt ) verbunden. Mit derselben Spannung wird dann auch die negative Spannung von -2 bis -5 Volt an den unteren Endröhren realisiert. Die Anodenspannung von 325 Volt ist so berechnet, daß beim Versagen der negativen Vorspannung der Anodenstrom nicht über die mximale Grenze anwächst und so die Anodenbleche der Endröhren kaum Schaden nehmen. An P1 / P2 wird der Maximal-wechselspannungspegel bei angeschlossenen Lautsprecher eingestellt. Dieser stellt sich bei EL34-Endröhren bei 90 bis 110 mA ein.

 

Die Übergangsfrequenz von Subbass und Hoch/Mitteltönern liegt bei 200 Hz und wird einerseits durch eine  Drossel von 4 mH im Basslautsprecherkreis bestimmt und andererseits durch jeweils 2 gleich-stromsperrende Elkos von 10 µF in den Hochtonkreisen. Diese Elkos dienen gleichzeitig einer nachträglichen Entbrummung der Anodenspannung.

 

An dieser Stelle möchte ich diejenigen, die keine Erfahrung mit PPP-SRPP-Endstufen gesammelt haben, drauf hinweisen, dass der Aufbau dieser Endstufe einige Schwierigkeiten bereiten kann. Hier sind schon einige Kenntnisse gefordert wie z:B. Anodenbasisschaltung, Masseführung, Kathoden-Heizung-Durchschlagsicherheit. Dieser Text sollte nur als Orientierung verstanden werden. Einzelheiten sind hier nicht aufgeführt. Verbesserungen der Schaltung nehme ich gerne entgegen.                                  Viel Spass.

 

                                                                                                        

 

 

 

 

Netztrafo: Anodenspannung 250 Volt, Heizung 2 x 6,3 Volt, 50 Volt für negative Gittervorspannung.

tt-t 260 tube-town

 

Endübertrager: 4 x TR 84 Visaton 10 Watt 20 Hz bis 20 KHz.

 

Röhren: 1 x ECC83  1 x ECC99  2 x ECC82  Endröhren: 4 x 6L6WGC oder EL34 oder KT88-90


Netzteil: mit Glättungsdrossel. Erde und -65 Volt wird mit Gehäusemasse verbunden. Achtung!!!  Anodenspannungs-minus ( 0 Volt ) so wie Heizung nicht an Gehäusemasse legen! ( Kurzschluss )

 

                                                                                                                 Nockels Serge     Bollendorf, Januar 2015

SRPP-Schaltungen

1:SRPP-G2-angesteuerte Endstufe

2:Audion für Kurzwellen auf SRPP-Basis

GU81-Variometer-Audion

Circlotron oder PPP-Endstufe

3KSPP-Stereo-Amp

little bear P8 Umbau

Transistorschaltungen

1: Push-Pull Vorverstärker mit  bis zu 5000-facher Spannungsverstärkung

2: Impedanzwandler für Kopfhörer 32 Ohm zur Signalsuche in elektro-nischen Schaltungen

3: Kompletter Audio Push-Pull-Verstärker mit hochohmigem Fet- Eingang, Klangregelung und Darlington-Endstufe

4: Zweikreis Lang-Mittel-Kurzwellenempfänger mit Festinduktivitäten

5: Temperaturregelung mit Push-Pull- Differenz- verstärker

AM / FM - Audion

Komplementärer Darlington-Gegentaktverstärker

Brückenendstufe

Antennenverstärker

Hybridverstärker

Anodenspannung

UKW-Pendler

UKW-Antennenverst.

Hybridendstufe

Richtmikrofon-limiter-amp für Kopfhörer

PCL86-SRPP-Endstufe ohne Ruhestrom )

Gitarrenverstärker

Gitarren-amp

SRPPP mit PCL86

negative Spannungsverdopplung

negative Gittervorspannung ohne Trafowicklung

Klass-D Endstufe

Digital-Endstufe