Negative Gittervorspannung mittels glühend-heißer und leistungsmindernder Kathodenwiderstände ist Vergangenheit,  jedenfalls bei den Röhrenverstärkern, die in meinem Kopf noch in Planung sind. Das Problem liegt meistens bei der zusätzlichen Trafowicklung für die negative Vorspannung, da zusätzliche Wicklungen  ja Zeit und Geld kosten und ausserdem perfekt auf das Projekt abgestimmte Netztrafos schwer aufzutreiben sind. Ich habe mir deshalb die Mühe gemacht, eine Lösung zu finden, mit einfachen Mitteln aus ein und derselben Wicklung eine positive und eine negative Gleichspannung zu gewinnen, oder besser gesagt, eine negative Spannung nachzurüsten ohne die Anodenspannung wesentlich zu beeinträchtigen. Bestimmt haben nicht wenige Leute dies schon versucht und sind dann so wie ich selbst mehrmals auch zu der Überzeugung gekommen, dass dies in Kombination mit Brückengleichrichtung und ohne komplizierte Elektronik nicht zu bewerkstelligen sei. Die Idee, eine Spannungsverdopplung oder Vervierfachung zur negativen Seite der Anodenspannung hin einzuflechten hat mir dann eine super Lösung bescheert, die nur aus ganz wenigen und einfachen Bauteilen besteht, da der positive Teil einer Delon-Verdopplung im Brückengleichrichter eigentlich schon vorhanden ist.

 

Je nachdem man die Bauteile dieser Schaltung dimensioniert, kann man beim Addieren der Anodenspannung und der negativen Vorspannung bis auf nahezu den doppelten Wert der Anodenspannung kommen,  also ungefähr  700 Volt mit der hier dargestellten Betriebsspannung (= zweifacher Scheitelwert ). In dem Fall muß allerdings R2 und R6 weggelassen werden und die unteren Elkos der Belastung und der Spannung angepasst werden. Die Schaltung eignet sich sowohl zum Erzeugen der negativen Gittervorspannung bei Röhren, negative Gate-Spannung bei J-Fet als auch zum Betreiben der unteren Röhrenstufe bei SRPP-Schaltungen. Auch eine Spannungserhöhung eines bestehenden Gerätes ist so möglich. Mit einigen wenigen Bauteilen kann man sich  den Kauf eines neuen Netztrafos sparen.

 

 

Funktion

Der linke untere Teil, D1, D2, C1 u. C2 stellt den negativen Teil einer Spannungsvervierfachung nach Delon dar, wobei allerdings C2 nicht wie üblich an die obere Wechselspannung ( Vervierfachung ), sondern an den Minuspol der Anodenspannung gekoppelt ist ( in diesem Fall Verdopplung der Scheitelspannung ). D2 u. C2 trennen also so die an C2 sich aufbauende negative Spannung von der Wechselspannung, die an C1 liegt. R2 kann theoretisch weggelassen werden. Er wird  zur Wechselspannungsbegrenzung an C1 eingesetzt, da zu hohe Spannungen bei Gittervorspannungserzeugung im Nachhinein wieder reduziert werden müssen ( Leistungsverlust ). Ausserdem kann mit R2 ( 0 bis 10K ) jede beliebige negative Spannung im Bereich einer Spannungsverdopplung erzeugt werden. R3 u. C3 dienen der weiteren Glättung der negativen Spannung. Genau wie bei der Delonschaltung addieren sich die positive Anodenspannung und negative Gittervorspannung  an C2 und C4.

 

Das Aufladen von C4 wird durch die Erweiterung des negativen Teiles kaum gestört und vollzieht sich bei der positiven sowie bei der negativen Halbwelle über den Brückengleichrichter.  C4 erfüllt also weiterhin die Funktion der Anodenspannungs-Glättung und dient hier zusätzlich der Spannungsaddierung in Verbindung mit C2. Die negative Halbwelle lädt anschließend C1 über R2 u.D1 auf den annähernden Scheitelwert der Halbwelle. Bei der nächsten positiven Halbwelle fällt die Spannung am negativen Pol von C1 zusammen mit der Trafospannung. Durch dieses Abfallen wird ein Stromfluss über D2, C1 u. Trafowicklung ermöglicht, der anschliessend  C4 u. C2  mit dem Scheitelwert der Summenspannung C1 + Trafospannung auflädt.. Da die Größe der Spannung an C4 durch die Wechselspannung am Brückengleichrichter bestimmt wird, steigt jetzt die negative Spannung an C2 an und stellt sich so nach einigen Halbwellen ebenfalls auf einen festen Wert ein, der je nach Bauteilbemessung und Belastung bis zu demselben Wert der an C4 anliegenden Anodenspannung gesteigert werden kann.

 

 

Als nächstes möchte ich eine Schaltungsmöglichkeit zeigen, bei der kleinere Bauteile verwendet werden können. Die Elkos sind hier sehr klein dimensioniert. Die negative Spannung an ihnen  steigt nicht über -100V.

Negative Gitterspannung für PPP-Endstufe

zusätzliche Nachrüstung mit negativer Spannungsverdopplung

SRPP-Schaltungen

1:SRPP-G2-angesteuerte Endstufe

2:Audion für Kurzwellen auf SRPP-Basis

GU81-Variometer-Audion

Circlotron oder PPP-Endstufe

3KSPP-Stereo-Amp

little bear P8 Umbau

Transistorschaltungen

1: Push-Pull Vorverstärker mit  bis zu 5000-facher Spannungsverstärkung

2: Impedanzwandler für Kopfhörer 32 Ohm zur Signalsuche in elektro-nischen Schaltungen

3: Kompletter Audio Push-Pull-Verstärker mit hochohmigem Fet- Eingang, Klangregelung und Darlington-Endstufe

4: Zweikreis Lang-Mittel-Kurzwellenempfänger mit Festinduktivitäten

5: Temperaturregelung mit Push-Pull- Differenz- verstärker

AM / FM - Audion

Komplementärer Darlington-Gegentaktverstärker

Brückenendstufe

Antennenverstärker

Hybridverstärker

Anodenspannung

UKW-Pendler

UKW-Antennenverst.

Hybridendstufe

Richtmikrofon-limiter-amp für Kopfhörer

PCL86-SRPP-Endstufe ohne Ruhestrom )

Gitarrenverstärker

Gitarren-amp

SRPPP mit PCL86

negative Spannungsverdopplung

negative Gittervorspannung ohne Trafowicklung

Klass-D Endstufe

Digital-Endstufe