Ich habe in letzter Zeit  immer mehr den Eindruck gehabt, daß Endstufen und hauptsächlich Röhrenendstufen mit einem guten passiven 3-Wege-Lautsprechersystem einfach besser klingen als mit normalen 2/3-Wegeboxen. Das klangliche Spektrum ist einfach lebhafter und angenehmer. Aber wie das Ganze anschließen, da die meißten Subwoofer ja keine Doppelschwingspule haben? Mit einigem Probieren habe ich dann eine meines Erachtens nach brauchbare Lösung gefunden, bei der der Stereoeffekt und Frequenzwiedergabe nicht allzusehr in Mitleidenschaft gezogen werden. Erste Voraussetzung, die Qualität der Subbassbox, deren Volumen und natürlich Güte des Basslautsprechers müssen schon passen. Die tiefstmöglichen Bässe bei 30 Herz müssen problemlos und ohne Verzerrung wiedergeben werden können. Ich möchte mich hier nicht auf irgendeine besondere Bassreflex oder andere Konstruktion festlegen, da ich selbst momentan nicht die Möglichkeit habe, verschiedene Systeme zu testen. Ich selbst besitze einige 8 Ohm JBL-Mittel/Hochtöner und eine 50 Watt  8 Ohm JBL-Bassreflexbox, mit denen ich meines Erachtens nach einen sehr guten, beinahe Kinoähnlichen, großvolumigen Klang erziele.

Die obige Schaltung ist zuerst bei Röhrenverstärker mit an Masse gekoppelten Lautsprecherausgängen zum Einsatz gekommen. Dabei werden die beiden aktiven Kanalleitungen L+ und R+ oder richtiger, Links-rot und Rechts-rot  mit den Hochtönern verbunden, deren beider Ausgang dann  am Subbass zusammengefügt angeschlossen wird. Die beiden großen Spulen L1 und L2, 1,5 bis 5 mH, 0,5 mm2 Kupferdraht, schliessen die unteren Frequenzen an den Hochtönern kurz und leiten sie dem Basslautsprecher zu, der seinerseits von einem Kondensator von ungefähr 1,5 bis 4,7 µF kurzgeschlossen wird, an dem die hohen Frequenzen passieren können und an dem auch noch eine Centerbox angeschlossen werden kann. L- und R- oder besser Links-schwarz und Rechts-schwarz werden mit den Masseklemmen auf der rechten Seite der Platine über Widerstand 1,5 Ohm und Drossel 0,4 mH verbunden. Das Lautstärke / Hochton / Bass - Verhältnis lässt sich bei Verwendung der linken Spulen durch Hinein-Hinausschieben des Spulenkerns regulieren ( 1,4 mH ohne Kern, 4,7 mit Kern ). Die beiden rechten Spulen mit ihren Sicherungen werden bei an Masse gekoppelten Lautsprecherausgängen nicht benötigt, da die Lautsprecherrückführung beider Kanäle normalerweise am Verstärker an Masse direkt oder über Elkos miteinander verbunden sind.

Die Anschlüsse L- / R- und die beiden Spulen L3 / L4 sowie ihre Sicherungen werden von mir beim Anschluss einer Brückenendstufe oder anders ausgedrückt, beim Betrieb mit 4 Endstufen vervendet. Hier werden die negierten Endstufen 3 und 4 angeschlossen. Dies funktioniert aber nur ohne Verzerrung, wenn an diesen sekundären Endstufen keine Rückkopplung vom Lautsprecherausgang zum Verstärkereingang besteht, da in dem Fall durch die hohe Induktion der Spulen Phasenverzerrungen zum Eingang des Verstärkers übertragen werden. Also lieber Finger weg, wenn Sie Ihren Verstärker nicht genau kennen. Bei mir werden diese Anschlüsse verwendet um den LF356-Brückenverstärker zu betreiben. Die negierten Endstufen dieses Verstärkers besitzen keine Lautsprecherrückkopplung. Die Spulen L3 / L4 und  deren Widerstände 1,5 Ohm haben den Zweck, bei Stereo-Phasenverschiebungen der Mittel und Hochtöne den Kurzschluss zwischen den beiden sekundären Kanälen und Masse abzupuffern und auf diese Weise die Sekundärendstufen nicht zu überlasten. Elkos sind hier fehl am Platz, da diese nicht hin und her gepolt werden dürfen. 

Bitte Sicherungen nach der Leistung Ihres Verstärkers dimensionieren. Ich möchte nicht die Verantwortung beim Abschmoren Ihres Lieblings tragen. Viel Spass noch...................................