Hallo, Chinesen, haben wir es nötrig, uns einen solchen Unsinn von euch andrehen zu lassen? Was lasst Ihr euch noch einfallen, um Geld abzuzocken? Es soll sich hierbei angeblich um einen Kopfhörerverstärker mit weniger als 0,05% Klirrfaktor handeln. Dies möchte ich nicht mal anzweifeln, da ich nicht die Möglichkeit besitze, dies nachzumessen. Aber wozu diesen Verstärker überhaupt gebrauchen, das wäre meine erste Frage. Man könnte ihn an die Soundkarte eines PC anschließen, allerdings ist dort der direkte Anschluss eines Kopfhörers auch ohne diesen Stromfresser ( 80 Watt ) möglich. Interessant wäre ja die Verstärkung einer Tonquelle mit kleinem Spannungspotential am Ausgang. Der Kopfhörerverstärker könnte so die fehlende Verstärkung kompensieren und auch als Vorverstärker am PC-Ausgang eingesetzt werden. Aber hierzu fehlt ihm die nötige Spannungsverstärkung, die wenigstens 100fach sein müsste. Bei diesem Verstärker stellt sich gerade mal eine 15fache Spannungsverstärkung ein. Dies liegt an den verbauten Hochfrequenzeingangsröhren, deren maximale Spannungsverstärkung bei 35 liegt. Hiervon abgezogen wird der Verlust an der Anodenbasisschaltung der Endröhre und der schlecht funktionierenden Gegenkopplung der Schaltung. Schlecht funktionierend aus dem Grund, weil man hier das 0 Volt Gitterpotential und die Rückkopplung mit einem und demselben 100KOhm-Widerstand herstellen und somit einige wichtige Bauteile einsparen wollte.

Jetzt kommt das Beste an der ganzen Sache. Die benutzte Endröhre, eine 6N5P oder 6080 kommt bei richtiger Spannung / Strom - Einstellung auf 14 Watt Verlustleistung pro Triode. Wozu bei einem Kopfhörerverstärker eine solche Röhre verwenden, an deren Lastwiderständen insgesamt 12 Watt verbraten werden müssen, um die richtige Ausgangsimpedanz zu erlangen. Aber es kommt noch besser. Genau diese 20 Watt - Kathodenlastwiderstände hat man nun zentral unter die Platine, direkt neben die Elkos  gelötet, ohne Rücksicht auf die imense Hitze, die diese Widerstände abstrahlen. Meiner Einschätzung nach funktioniert das Ganze vielleicht 10 bis 100 Stunden, ehe das erste Bauteil oder die ganze Platine den Geist aufgibt oder einfach verschmort. Man braucht kein großer Kenner zu sein, um den giftigen Brandgeruch schon kurz nach dem Einschalten wahrzunehmen.

Desweiteren liegen die ebenfalls sehr heiß werdenden 100 Ohm - Glättungswiderstände des Netzteiles direkt am Gehäuse der jeweiligen Elkos und ebenfalls unter der Platine. Ein weiterer Risikofaktor mit denselben Folgen.

Alles in allem taugt dieser Verstärker allenfalls als Notheizung, Nachttischleuchte oder eben für Leute, die sich einen leuchtenden Röhrenverstärker neben ihrem PC wünschen, weil dieser angeblich einen besseren Klang produziert............ Aber Achtung............Brandgefahr...........nicht aus den Augen lassen.

1: Als erstes müssen die beiden grünen Lastwiderstände unter der Platine raus. Ich habe diese durch zwei kleinere 10-Watt-Keramikwiderstände ersetzt und diese, wie man auf dem Bild sieht, neben dem Netztrafo mit Ventillator auf eine kleinen Platine gelötet. Der Ventillator bläst die Hitze weg vom Trafo und wird vom Spannungsabfall des ersten Glättungswiderstandes gespeist.

2: Als nächstes wurden die 3 Glättungswiderstände des Netzteiles unter der Platine entfernt und anschliessend oben wieder angelötet. Somit sind erstmal die Hitzeprobleme unter der Platine beseitigt.

Durch diesen Umbau wird die Möglichkeit gegeben, diesen Verstärker als Vorverstärker, Kopfhörerverstärker und als kleine Endstufe mit Lautsprecher zu nutzen. Die Ausgangsübertrager sollten eine 500 bis 1000-Ohm-Wicklung haben. Ich habe hier 100-Volt-Trafos von Ela ( TR84 )mit 10-6-3Watt-Anschluss verwendet, wobei der 6-3Watt-Anschluss als Primärwicklung in diesem Fall das beste Resultat liefert. Diese werden dann direkt zwischen Ausgangskondensator und Masse gelötet, so dass kein Gleichstrom hindurchfließen kann. Der Kopfhörerbetrieb wird auf diese Weise kaum beeinträchtigt, da diese meißtens niederohmiger sind und bei deren Anschluss die Lautsprecherleistung auf ein Minimum sinkt. Auch das Signal an den Ausgangsbuchsen zu einer eventuellen weiteren Endstufe wird so nicht beeinträchtigt. Enttäuschend ist allerdings die Lautstärke an den Lautsprechern. ( Visaton BF45 )

1: Die 10-KOhm-Widerstände, die am Lautstärkepotentiometer angeschlossen sind, werden ausgelötet und durch Koppelkondensatoren von 250 nF ersetzt. Auf diese Weise wird die Lautstärke wesentlich erhöht und beim eventuellen Durchschlagen eines Ausgangskondensators wird die Gleichspannung vom Eingang ferngehalten.

2: der Widerstand, der vom Gitter der Eingangsröhren nach rechts zum Verstärkerausgang geht, ist in Wirklichkeit ein 100KOhm-Widerstand und hat 2 Aufgaben. Erstens das Gitternullpotential herstellen und zweitens die Gegenkopplung des Ausgangs zum Eingang realisieren. Vom Schaltplan aus gesehen wird jetzt die rechte Seite der Beiden Widerstände ( beide Kanäle ) losgelötet und direkt an der Masse des Kopfhöreranschlusses wieder angelötet. Die 100KOhm-Widerstände machen jetzt die direkte Verbindung von Gitter nach Masse. 2 neue Widerstände von 220KOhm werden jetzt zur Gegenkopplung des Kopfhörerausgangs oben auf der Platine an Stelle der alten 100KOhm angelötet.

3: Zum Verbessern der Lautsprecherqualität kann man zum Schluss eine weitere Gegenkopplung vom Lautsprecherausgang zum Gitter der jeweiligen Röhre hinzufügen. Hierfür wäre ein Widerstand von 15KOhm ideal. Allerdings muß der andere Lautsprecherpol hierzu auf Masse gelegt werden.

Ein Superverstärker ist mit seinen 2 x 1Watt Leistung nicht entstanden, aber zumindest wird die hohe Leistung der Endröhre zu einem kleinen Teil jetzt genutzt und immerhin kann man jetzt die Musik auch ohne Kopfhörer mit Zimmerlautstärke genießen..................................Viel Spass